Das Wandobjekt ist nicht nur ein optischer Magnet, sondern auch ein Denkanstoss über den Einsatz von industriellen Materialien in der zeitgenössischen Kunst. Werner Zemp schafft es mit diesem Werk, eine Brücke zu bauen zwischen der visuellen Ordnung der Geometrie und der ästhetischen Leichtigkeit, die durch die Bearbeitung und das Zeigen des Kunststoffs entsteht.

Dieses Wandobjekt von Werner Zemp ist ein herausragendes Beispiel für Frage danach, wie traditionelle Formen in einem modernen Kontext neu gedacht werden können. Aus weiss lackiertem Kunststoff gefertigt, fällt das Werk durch seine aussergewöhnliche Textur und Form auf. Das Hexagon, eine anerkannte geometrische Figur, wird hier neu interpretiert, indem es in verschiedenen Opazitätsgraden über die Oberfläche verteilt wird und ein fesselndes Spiel aus Licht und Schatten kreiert, das die Betrachter dazu anregt, die Materialgrenzen neu zu erfassen.

Die unregelmässige und fast organisch anmutende Kontur des Objekts bricht mit der erwarteten geometrischen Strenge des Hexagons und verleiht dem Stück eine dynamische, flüssige Erscheinung. Die weisse Lackierung ermöglicht eine subtile Wechselwirkung mit der Wand, an der das Objekt präsentiert wird – es scheint mit ihr zu verschmelzen und sich zugleich von ihr abzuheben. Die perforierte Struktur lädt dazu ein, das Kunstwerk aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten und immer wieder neue Details und Schattenspiele zu entdecken.